Schon vor Beginn der Veranstaltung war die Freude auf den Tag sowohl bei den zahlreichen Zuschauern auf den Rängen wie auch bei den fast 400 jungen Tänzern greifbar.
Ein Team aus freiwilligen Helfern um Sonja Ehni sorgte für einen reibungslosen Ablauf und dafür, dass jede der 35 Tanzgruppen einen Raum im Gymnasium zur Vorbereitung für Make Up und Kostüm sowie einen Platz zur Stellprobe vor dem Auftritt in der Beutenlayhalle fand. „Die Stimmung ist sehr gut. Alle freuen sich auf diesen Wettbewerb und sind zwar aufgeregt, aber auch stolz, dass sie teilnehmen dürfen“, sagte Sonja Ehni.
Alle brannten sie darauf, das lang einstudierte Können den Zuschauern, den anderen teilnehmenden Tänzern und der hochkarätig besetzten Jury vorzuführen. Margit Keikutt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundesverbandes Tanz, Vera Weindel-Roth von der Landesarbeitsgemeinschaft Tanz Baden-Württemberg und Tanzpädagogin Christel Spaniol hatten ein genaues Auge auf Choreografie und Gestaltung, tanztechnische Umsetzung und Bezug der Tanzschritte zur Musik, Präsentation und Stil.
60 Punkte waren insgesamt in den jeweiligen Altersstufen und Tanzkategorien zu vergeben. Sie waren äußerst begehrt, dennoch suchte man hier Ellbogenmentalität vergebens. „Dies ist kein harter Wettkampf, sondern viel eher ein Miteinander. Man schaut, was die anderen machen und kann immer auch für sich selber etwas daraus mitnehmen“, meinte Gitte Wax von der Münsinger Tanzschule Wax Dance Exprit, die vor sechs Jahren „Jugend tanzt“ zum ersten Mal nach Münsingen geholt hatte und die Veranstaltung seither alle zwei Jahre ausrichtet. „Jedes Mal kann man eine Steigerung in der Gestaltung, in der Organisation und der Qualität der Darbietungen feststellen“, freute sich Margit Keikutt.
Martin Rösler, Vorsitzender der AG Tanz in Baden-Württemberg, führte durchs Programm und lobte den gesamten Ablauf. „Es ist jedes Mal wie ein nach Hause kommen. Der Tanz in unserem Land hat in Münsingen eine Heimat gefunden“. Das hörte Bürgermeister Mike Münzing gern. Trotz aller Professionalität hätte diese Veranstaltung ihre zwanglose Ursprünglichkeit nicht verloren. „Es geht nicht darum, klar vorgegebene Formen vorzutanzen, sondern Lebensgefühl auf die Bühne zu bringen“, so Münzing.
Er begrüßte Teilnehmer und Zuschauer im Biosphärenreservat Schwäbische Alb und hob deren Philosophie mit Ökologie, Ökonomie und Soziales hervor. „Zur nachhaltigen Entwicklung gehört es auch, bildungspolitische Akzente zu setzen und durch Bewegung Impulse zu geben. Ihr alle bewegt Euch und zeigt, dass die Jugend von heute dynamischer ist als ihr Ruf“.
Auch beim Catering mit regionalen Leckereien durch die Landfrauen wurden solche Impulse gesetzt. Den ganzen Samstag über wurde getanzt, in sieben Blöcken zeigte sich die Vielfalt der unterschiedlichen Tanzformen, die in insgesamt vier Kategorien aufgeteilt waren. Die meisten Tänze waren bei den aktuellen Tanzformen wie Hip Hop, Stepp-, Show- und Jazztanz zu finden. Sieben der 35 teilnehmenden Gruppen ertanzten sich die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb in Paderborn, darunter auch zwei Münsinger Tanzgruppen. „Sound Waves“ von der Tanzschule Wax Dance Esprit war mit 54 von 60 Punkten und dem Hip Hop-Tanz „Dance Out“ erfolgreich und holte sich einen ersten Platz. Auch das „K+K-Dance-Team“ von Kultur 33 der Musikschule Leichtle konnte sich mit dem modernen Tanz „Memories“ über 58 von 60 Punkten und eine Weiterleitung zum Bundesentscheid freuen.
Die zweite Tanzgruppe von Gitte Wax erreichte mit 47 von 60 Punkten einen dritten Platz und auch die „Arabien Stars“ von Kultur 33 konnte einen dritten Platz mit 49 Punkten erlangen. Lob für die Durchführung der Veranstaltung und für die Vielfalt der Tänze gab es von allen Seiten. Und bevor die Teilnehmer stolz ihre Urkunden bei der Siegerehrung am Abend in Empfang nehmen konnten, setzten sie mit einem großen Flashmob dem dritten Landeswettbewerb „Jugend tanzt“ in Münsingen die Krone auf.